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Therapie

In Zusammenschau der Untersuchungsergebnisse wird mit unserem multiprofessionellen interdisziplinären Team aus Gastroenterologen, Pneumologen, Logopäden, Chirurgen, Ernährungsmedizinern und Ernährungsberatern ein individuelles Therapiekonzept für die Patienten erarbeitet.

Konservative Therapie

Häufig führt bereits eine Beratung zur Anpassung der Lebensgewohnheiten (Schlafen mit erhöhtem Oberkörper, Abnehmen, Anpassung der Ernährungsgewohnheiten wie das Meiden von kohlensäurehaltigen Getränken und das Essen mehrerer eher kleinen Mahlzeiten, Verzicht auf Nikotin, Alkohol und einengende Kleidung zu einer deutlichen Besserung der Beschwerden.

Darüber hinaus kann durch die Gabe von sogenannten Protonenpumpenhemmern die Magensäure sehr erfolgreich geblockt werden. Durch die fehlende Säureproduktion im Magen gibt man der Schleimhaut der Speiseröhre die Möglichkeit abzuheilen und sich zu regenerieren. In Einzelfällen bedürfen Patienten allerdings teils lang andauernde Therapien mit diesen Medikamenten.

Sollten in der endoskopischen Diagnostik Schleimhautveränderungen gefunden werden, die als Krebsvorstufe gelten, müssen diese engmaschig überwacht und kontrolliert werden. Bei höhergradigen, also gefährlicheren Veränderungen, können die betroffenen Schleimhautareale im Rahmen einer Magenspiegelung minimalinvasiv verödet oder abgetragen werden.

Sollte ein Schlafapnoe-Syndrom im Rahmen der Erkrankung vorliegen oder ursächlich mit beteiligt sein, kann die Anpassung einer entsprechenden Maske zum Offenhalten der oberen Atemwege durch unsere Lungenspezialisten erfolgen.

Operative Therapie

Liegt den Beschwerden ein größerer Zwerchfellbruch und damit ein schlechter Abschluss des Mageneingangs zur Speiseröhre zugrunde, kann die operative Beseitigung des Zwerchfellbruches und die Wiederherstellung eines regelrechten Speiseröhrenschlusses zum Magern die Beschwerden deutlich verbessern. Im Rahmen der sogenannten minimalinvasiven Schlüsselloch-Chirurgie wird eine Fundoplikatio nach Nissen-Rosetti angelegt. Dies bedeutet, dass eine Manschette (bestehend aus Teilen der Magenwand) um die Speiseröhre gelegt wird und mit Nähten am Zwerchfell befestigt wird. Hierdurch wird die Ventilfunktion zwischen Speiseröhre und Magen wiederhergestellt.

Alternativ kann eine 270-Grad-Fundoplikatio nach Toupet zur Anwendung kommen. Dies ist besonders bei bereits vorliegenden Funktionsstörungen der Speiseröhre der Fall.

Zusätzlich wird immer der zugrundeliegende Zwerchfellbruch mit Nähten oder einem zusätzlichen biologischen Implantat beseitigt.

Die meisten Patienten sind nach der Behandlung dauerhaft beschwerdefrei, eine langfristige Einnahme von Medikamenten wie Protonenpumpenhemmern wird so vermieden. Für den Therapierfolg ist neben der Erfahrung des Chirurgen aber auch eine gute Vordiagnostik und die genaue Auswahl der für dieses Verfahren geeigneten Patienten absolut notwendig. Hier liegt aufgrund der engen interdisziplinären Zusammenarbeit von verschiedenen Fachrichtungen im EVK Hamm eine große Stärke des Refluxzentrums an unserem Krankenhaus.

Bei Vorliegen eines krankhaften Übergewichts ist die Anbindung und professionelle Beratung an unser Adipositas-Zentrum möglich und kann häufig die Beschwerdesituation und den Leidensdruck der Patienten deutlich bessern.

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